PROJEKTE – Neues Museum Tempelreliefs

 
2009

Neues Museum Tempelreliefs.

STANDORT
AUFTRAGGEBER
Staatliche Museen zu Berlin, Neues Museum | Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin
MATERIAL
ARBEITSFELD
Ägyptische Kalksteine
Museale und archälogische Restaurierung
2009

Neues Museum Tempelreliefs.

STANDORT
Staatliche Museen zu Berlin, Neues Museum | Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
AUFTRAGGEBER
Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin
MATERIAL
Ägyptische Kalksteine
ARBEITSFELD
Museale und archälogische Restaurierung

Tempelreliefs | Restaurierung und Mounting

25 feingliedrige Tempelreliefs präsentieren sich heute dem Besucher des Neuen Museums, wenn er den griechischen Hof betritt. Die Sammlung Ägyptisches Museum und Papyrussammlung betraute uns 2008 mit der Restaurierung und Aufstellung dieser Relieffragmente. Es handelt sich u.a. um Reliefs aus den Pyramidenanlagen des Königs Niuserrê aus Abusir, um Fragmente aus dem Totentempel der Hatschepsut in Deir el-Bahari sowie um Reliefs aus der Zeit von Thutmosis III. aus Karnak. Erstere datieren ins Alte Reich und in die zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. Die Tempelreliefs von Hatschepsut und Thutmosis III sind jüngeren Datums und datieren in die 18. Dynastie des Neuen Reichs. Die Objekte sind aus Kalkstein lokaler Steinbrüche gefertigt, diverse Exponate weisen noch gut erhaltene Farbfassungen auf. Ziel unserer Maßnahmen war die Konsolidierung und Sicherung des erhaltenen Bestandes unter geringstmöglichen Eingriffen in die Originalsubstanz, sowie die Konzeption und Ausführung der musealen Präsentation der Exponate im Ägyptischen Hof des Museums.

Archäologischer Fund Relieftafel

Erhaltungszustand und Restaurierung

Die Objekte waren in unterschiedlichem Zustand und fast alle im Rahmen älterer Restaurierungen bereits bearbeitet worden. Nach Vorversuchen zu Farbfassungen und vorangegangenen Restaurierungsmaßnahmen wurden die Exponate durch unser Team aufwändig restauriert, ergänzt und im Neuen Museum wieder aufgestellt. Für die museale Präsentation im zusammen- hängenden Kontext galt es ein neues einheitliches Erscheinungsbild zu finden. Die Reliefs sollten ihren fragmentarischen Charakter zurückerlangen, dementsprechend wurde der Altbestand der sekundären Ergänzungen entfernt und die Objekte vollumfänglich restauratorisch konsolidiert.

Archäologischer Fund Relieftafel

Neue Ergänzungen/ Präsentation

Die neuen Ergänzungen sollten der optischen Beruhigung des Gesamteindrucks dienen und dem konstruktiven Aufbau des Objektes. Waren die Ergänzungen nicht erforderlich, wurden sie ersatzlos entfernt. Statisch tragende Bereiche wie die Standflächen fanden besondere Beachtung, da hier erhöhte Anforderungen an die Druckfestigkeiten gestellt wurden. Eine Rekonstruktion von Dekorationen wie Reliefs und Hieroglyphen wurde ausdrücklich nicht vorgenommen, Flächen wurden glatt ergänzt.

Neben Statik und ästhetischen Ansprüchen war die Reversibilität ein wichtiges Auswahlkriterium. Die Mörtel wurden von uns dazu eigens konfek- tioniert. Die ergänzenden Oberflächen sollten sich harmonisch einfügen, jedoch klar vom Original unterscheidbar bleiben. Sie wurden leicht unter Niveau der originalen Oberfläche ausgeführt. Bei starken Brüchen zwischen Original und Ergänzung wurde vermittelt.

Zur Aufstellung der dünnwandigen Relieftafeln wurden diese auf ihrer Rückseite mit hierfür eigens entwickelt, geprüft und selbst gefertigten Kunststeinsockeln verbunden. Hierdurch wurde die Standfläche der Objekte vergrößert und eine Arretierung auf den Wandborden der Galerie ermöglicht.