PROJEKTE – Grabmal Alexander von der Mark

 
2001

Grabmal Alexander von der Mark.

STANDORT
AUFTRAGGEBER
Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
MATERIAL
ARBEITSFELD
Kauffunger Marmor, Carraramarmor
Bildhauerische Rekonstruktion, Abformung und Reproduktion
2001

Grabmal Alexander von der Mark.

STANDORT
Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
AUFTRAGGEBER
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
MATERIAL
Kauffunger Marmor, Carraramarmor
ARBEITSFELD
Bildhauerische Rekonstruktion, Abformung und Reproduktion

Restaurierung, Rekonstruktion und Wiederaufbau

Das Grabmal des Grafen Alexander von der Mark von Johann Gottfried Schadow wurde 1790 auf Anordnung des Königs Friedrich Wilhelm II. in der Dorotheenstädtischen Kirche in Berlin errichtet. Durch die Fliegerangriffe des Zweiten Weltkrieges wurde das Grabmal stark beschädigt. Nach der Wiedereröffnung der Nationalgalerie 1949 auf der Museumsinsel wurden die Skulpturen, zunächst der Sarkophag mit der Darstellung des verstorbenen Knaben, später auch die drei Parzen, der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Während der Restaurierungs- und Umbaumaßnahmen in der Nationalgalerie in den Jahren 1998-2001 lagerten die Skulpturen zusammen mit weiteren, Mitte der 1960er Jahre aus der Kirchen- ruine geborgenen Grabmalfragmenten im Depot. Zur Wiedereröffnung der Nationalgalerie 2001 sollte das komplette Grabmal zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wieder gezeigt werden.

Die Aufgabe unseres Teams bestand zunächst darin, die erhaltenen Originalteile und Fragmente des Grabmals im Depot zu sichten und zu katalogisieren. Anhand historischer Fotos und der Marmororiginale entwickelte RAO eine maßgenaue, zeichnerische Rekonstruktion des Monumentes sowie eine Konzeption für die museale Präsentation des Grabmals auf der Museumsinsel. Die verwendeten, originalen Materialien wurden durch petrographische und metallurgische Untersuchungen bestimmt. Soweit möglich sollten alle Fehlbereiche in originalem Material ersetzt werden. Glücklicherweise gelang es uns, die von Schadow auf Anordnung des Königs für die Architektur des Grabmals eingesetzten „vaterländischen“, schlesischen Marmore für die Rekonstruktion der Grabmalarchitektur in den für dieses Projekt erforderlichen Dimensionen aus dem polnischen Wojcieszów zu beschaffen.

Skulpturen Damen

Beim Wiederaufbau des Grabmals am neuen Ort galt es diverse Aspekte zu berücksichtigen. Die besondere Aufbausituation im dritten Ausstellungs- geschoss der Nationalgalerie ließ eine Hintermauerung des marmornen Architekturkörpers, wie sie in der Dorotheenstädtischen Kirche bestanden hatte, nicht zu. Es wäre dabei eine zu große Deckenlasten entstanden. Darüber hinaus musste ein Feuchtigkeitseintrag in die bereits klimatisierten Ausstellungräume ausgeschlossen sein. Daher entwickelten und montierten wir in Kooperation mit der Firma Eyzenschneyder, ein Trag- und Haltegerüst aus Edelstahl, das die Hintermauerung ersetzte.
Alle erhaltenen Originalteile des Grabmals wurden durch unser Team restauratorisch konsolidiert, Verunreinigungen wurden entfernt, Risse und Fehlstellen geschlossen und gebrochene Steine zusammengefügt. Verlorene Architekturelemente und bildhauerische Details wurden in originalidentischem Material rekonstruiert. Die Ergänzungen der fehlenden skulpturalen Bereiche und der originalen Architekturfragmente mit Marmor erfolgten durch Inkrustationen.