PROJEKTE – Nordfrieslandmuseum Nissenhaus

 
2008

Nordfrieslandmuseum Nissenhaus.

STANDORT
AUFTRAGGEBER
Husum
Kreis Nordfriesland
MATERIAL
ARBEITSFELD
Terrakotta, Kunststein
Bildhauerische Rekonstruktion, Abformung und Reproduktion
2008

Nordfrieslandmuseum Nissenhaus.

STANDORT
Husum
AUFTRAGGEBER
Kreis Nordfriesland
MATERIAL
Terrakotta, Kunststein
ARBEITSFELD
Bildhauerische Rekonstruktion, Abformung und Reproduktion

Restaurierung und Reproduktion des Terrakottabestandes

Das Nordfrieslandmuseum in Husum wird nach seinem Stifter Ludwig Nissen (1855-1924) auch als Nissenhaus bezeichnet. Er stiftete sein Vermögen und seine Kunstsammlungen seiner Heimatstadt Husum und äußerte in seinem Testament den Wunsch, vor Ort ein „Volkshaus“ zu errichten. Das Museumsgebäude wurde nach Plänen des Architekten Georg Rieve errichtet und 1937 eröffnet. Die Bauplastik an der Fassade – Ochse, Phönix und Tritonpferd – schuf der Bildhauer Alwin Blaue. Während das Pferd Tritons das Meer symbolisiert und der Ochse das Marschland, so stellt der Adler den Vogel Phönix da, der durch seine stete Wiedergeburt das Watt symbolisiert.

 

Als das Museum 2006 grundlegend saniert wurde bekam RAOden Auftrag, die expressionistischen Schmuckelemente der Fassade aus Klinkerterrakotta, insbesondere das Portal und die bereits 1967 abgebauten originalen Tierskulpturen auf der Rückseite des Gebäudes zu restaurieren. Neben der klassischen Restaurierung des Terrakottabestandes wurde durch unser Team auf Wunsch der Auftraggeber auch die ursprüngliche Fassadengestaltung, hier vor allem die Tierfiguren Alwin Blaues wieder hergestellt. Die Gestaltung war durch Sicherungsmaßnahmen in den 60er Jahren stark verändert worden. Anstelle der Tierplastiken setze man Fenster, während die abgenommenen Fensterbekrönungen ohne Ersatz blieben. Zur Wiederherstellung des expressionistischen Ensembles sollten Repliken der fehlenden Originalfiguren sowie der Bekrönungen aus Kunststein gefertigt werden. Ein Großteil der Figuren formte unser Team vor Ort im klassischen Silikonverfahren ab. Weitere beschädigte Originalteile wurden zunächst ergänzt und dann in unseren Werkstätten abgeformt. Abschließend wurden alle Kunststeinrepliken neu montiert und in der Fassade verankert. Zur Neueröffnung 2007 präsentierte sich das Nissenhaus dann wieder mit der ursprünglichen Fassadengestaltung Alwin Blaues.