PROJEKTE – Hohenzollerngruft Berliner Dom

 
2019 – 2023

Hohenzollerngruft Berliner Dom.

STANDORT
AUFTRAGGEBER
Berlin, Am Lustgarten
Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin
PLANUNGSSTUFE
ARBEITSFELD
LP 5-8; Stein, Bronze, Eisen, Zink, Holz, Textil
Restauratorische Planung
2019 – 2023

Hohenzollerngruft Berliner Dom.

STANDORT
Berlin, Am Lustgarten
AUFTRAGGEBER
Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin
MATERIAL
LP 5-8; Stein, Bronze, Eisen, Zink, Holz, Textil
ARBEITSFELD
Restauratorische Planung

Sarkophage und Skulpturen | Temporäre Umlagerung

Der Berliner Dom gehört zu den Wahrzeichen Berlins. Die Geschichte des Doms und seiner darunterliegenden Hohenzollerngruft ist eng mit der Stadtgeschichte verbunden und reicht bis ins Jahr 1465 zurück. Der Berliner Dom, wie wir ihn heute kennen, wurde nach Plänen von Julius Raschdorff im Jahr 1905 fertig gestellt. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1993 nach langer Wiederaufbauzeit erneut eingeweiht.
Die Hohenzollerngruft unter dem Berliner Dom ist der älteste historische Kern der Kirche. Mit ihren kunstgeschichtlich bedeutenden Särgen und Sarkophagen aus fünf Jahrhunderten ist die Gruft zudem ein einmaliges Dokument Berlin-Brandenburgischer Landesgeschichte.

Die Hohenzollerngruft ist die wichtigste dynastische Grablege Deutschlands und gehört zu den bedeutendsten herrschaftlichen Grablegen Europas. Fast 100 Personen aus dem Haus Hohenzollern, darunter König Friedrich I., Königin Sophie-Charlotte, Königin Elisabeth Christine und der Große Kurfürst sind im Berliner Dom bestattet.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Hohenzollerngruft durch den Wiederaufbau des Domes in den 1990er Jahren. Seit 1999 ist die Grablege für Besucher öffentlich zugängig. Zustand und Aussehen entsprechen bis dato allerdings nicht ihrer Bedeutung, und die aktuellen Baumaßnahmen sollen dies für die Zukunft ändern und die Hohenzollerngruft zu einem würdevollen und gleichzeitig erlebbaren Geschichtsort machen, in dem die Särge unter konservatorischen Gesichtspunkten sicher stehen – eine herausfordernde Gratwanderung zwischen öffentlicher Teilhabe und würdevoller Grablege.
Aufgrund des erforderlichen Umbaus der Hohenzollerngruft mussten die Särge und Sarkophage sowie mehrere Skulpturen aus Marmor, Bronze – zum Teil Werke bedeutender Bildhauer – temporär umgelagert werden.
Seit 2019 ist RAO mit Planung, Ausschreibung und Betreuung aller während der Bauphase für den Schutz der Skulpturen und Sarkophage erforderlichen Maßnahmen beauftragt.

Die Erhaltungszustände der 90 Särge und Sarkophage variieren erheblich. Sie entstammen einem Zeitraum vom späten 16. bis zum frühen 20 Jh. und sind teils schlicht, teils reich gestaltet und aus verschiedensten Materialien wie Holz, Marmor, Granit, Zinn, Zink und Holz, teilweise mit Textilbespannung und Metallapplikationen. Die Steinsarkophage sind bis zu 12 Tonnen schwer.
Nach der Erfassung und Dokumentation aller Objekte mussten die jeweiligen Anforderungen an Verpackung, Transport und Einlagerung definiert und mit den Projektbeteiligten, namentlich den RestauratorInnen des Doms fachlich erörtert werden. Gefährdete Objekte, deren sicherer Transport durch spezielle Verpackungen und konstruktive Unterstützungen allein nicht zu gewährleisten war, wurden zusätzlich restauratorisch konsolidiert. Auf Grundlage des abgestimmten Konzeptes erfolgte die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen, die Mitwirkung bei der Vergabe der Leistungen und die enge Betreuung und Überwachung von Verpackung, Abtransport und Zwischenlagerung.
Nach Abschluss der Baumaßnahmen in der Hohenzollerngruft werden die Särge und Sarkophage in den Dom zurückgeführt und nach einer neuen Konzeption wieder aufgestellt. Neben der Gewährleistung der Sicherheit der Objekte liegt das besondere Augenmerk während der gesamten Projektdauer auf einem würdevollen Umgang bei Transporten und Zwischenlagerung.