PROJEKTE – Villa Massimo
Die Villa MassimoVilla Massimo empfängt und beherbergt seit knapp einhundert Jahren deutsche Künstlerinnen und Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen in Rom. Mit einem Villa-Massimo-Stipendium können sie für ein Jahr in Rom arbeiten und leben. Den Stipendiaten und Stipendiatinnen stehen während ihres Studienaufenthalts im Rahmen einer Spitzenförderung großzügige Ateliers im Park der Villa zur Verfügung. Der ausgedehnte Park weist einen umfangreichen und vielfältigen Bestand über das gesamte Gelände verteilter Antiken sowie weiterer historischer Objekte auf. Neben der kunstgeschichtlichen Bedeutung der römischen und griechischen Originale, erfüllt auch die besondere und mittlerweile einhundertjährige Form der Präsentation des Gesamtensembles die Kriterien eines schützenswerten Gartendenkmals.
Die Parkskulpturen wurden mit bauzeitlich offenbar bereits vorhandenen Reparaturen aufgestellt und im Laufe der vergangenen hundert Jahre weiteren Reparaturen unterzogen, dabei aber nicht hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes begutachtet. Da die fortschreitende Schädigung einzelner Exponate deutlich erkennbar und es bereits zum Absturz gelöster Teile gekommen war, wurde RAO mit der Entwicklung eines Masterplans zu Restaurierung und Präsentation des einzigartigen Ensembles beauftragt. Hierfür wurde der Denkmalbestand fachlich erfasst und im Hinblick auf den zu erwartenden Aufwand zur umfassenden Instandsetzung bewertet.
Neben der Entwicklung einer Restaurierungskonzeption erfolgte die Aufstellung von Ausschreibungsunterlagen und einer detaillierten Kostenschätzung. Ca. 150 Objekte wurden im Herbst 2011 im Park der Villa Massimo in Augenschein genommen, von Architekturfragmenten, Schrifttafeln und Portraitköpfen, über Kapitelle, Säulen und Sarkophage, bis hin zu Büsten und Statuen aus Kalkstein, Marmor, Granit und Tuff. Hinzu kamen zahlreiche großvolumige Tonvasen, die in der Regel auf Pfeilern aufgestellt sind und das Erscheinungsbild des Parks entscheidend mitprägen. Zusätzlich zu den diversen Materialien waren unterschiedliche Alter der Exponate zu berücksichtigen sowie daraus resultierend divergierende Erhaltungszustände und eine jeweils ganz eigene Restaurierungsgeschichte.